Innereien – schmecken nicht allen Hunden
Bei der Rohfütterung sind Innereien ein wichtiger Bestandteil im Futter deines Hundes. Sie dürfen auf keinen Fall einfach gestrichen werden, falls dein Hund sie zu Anfang nicht fressen mag.
Sie liefern wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.
Die Innereien sind glibberig und riechen total anders und viel intensiver als das Muskelfleisch. Einigen Hunden scheint es schon beim Anblick dieser Glibberdinger den Appetit zu verderben.
Auch viele Futterselbermacher ekeln sich vor den Innereien – aber auch hier gilt: du darfst sie nicht einfach aus dem Plan streichen, wenn sich bei ihrem Anblick deine Nasenflügel kräuseln!!
Trickkiste
Du hast einen perfekten Ernährungsplan für deinen Hund erhalten und startest voll motiviert mit der Futterselbermacherei – und siehe da, die Innereien werden von deinem Hund verschmäht. Da wird teils gar nichts gefressen, die Innereien aus dem Napf gezupft, der Napfinhalt gefressen und am Schluss liegen da noch die Innereien rum. Hunde lassen sich viel einfallen 😉
Wir haben aber zum Glück auch unsere Tricks und Asse im Ärmel. Wir müssen beim Innereienverächter am Anfang oft ziemlich kreativ werden.
Damit du auch in diesem Bereich einfach mal ausprobieren kannst, habe ich dir ein paar Möglichkeiten der „Überlistung“ aufgeschrieben.
- einschleichen – also mit einer geringeren Menge starten, als das in deinem Plan angegeben ist.
- mit heissem Wasser übergiessen
- leicht anbraten mit Kokosöl oder Butter
- pürieren und untermischen
- mit einer Leckerei pürieren, welche dein Hund gerne frisst – le Parfait hat schon wahre Wunder bewirkt 🤩
- Innereien einer anderen Tiersorte anbieten
Mein Favorit ist tatsächlich Nummer 1, das Einschleichen. Für viele Hunde, welche die Innereien am Anfang überhaupt nicht fressen wollten, konnte mit diesem Trick tatsächlich getrickst werden und schlussendlich war das Ziel erreicht – alle Innereien in der benötigten Menge wurden anstandslos mitgefressen. Diese Taktik finde ich einfach toll, weil du deinem Hund nichts „unterjubeln“ musst und er quasi wie von selbst auf den Geschmack gekommen ist.
Nichts hilft
Es fruchtet kein Trick bei deinem Hund und auch die Überredungskunst scheint zu versagen, dann als erstes – nicht verzweifeln 😉.
Innereien, respektive deren gesunde und nötigen Inhaltsstoffe können wie folgt im Napf landen.
Vitamin A
kannst du mit Dorschlebertran zuführen – aber achtung: Vitamin A ist nicht wasserlöslich, da wird ein zuviel des Guten nicht einfach so ausgeschieden. Also, bitte immer den Bedarf deines Hundes berechnen und dementsprechend zufügen.
Vitamin D
auch Vitamin D können wir mit Dorschlebertran ins Futter bringen. Auch hier, nicht zu stark überdosieren. Auch Vitamin D ist nicht wasserlöslich und das Zuviel kann nicht einfach vom Körper ausgeschieden werden.
Für die Supplementierung der Vitamine A und D gibt es auch Tropfen auf dem Markt. Sie sind in kleinen Braunglasflaschen mit Tropfverschluss oder einer Pipette versehen und gut dosierbar.
B-Vitamine
Auch die Vitamine aus der B-Gruppe müssen ergänzt werden. Vitamin B-12 kann via Eigelb zugeführt werden. Jedoch leiden auch andere B-Vitamine darunter, wenn keine Innereien im Napf landen. Ich empfehle hier einen B-Komplex, welcher in der nötigen Menge dem Futter zugefügt wird.
Natrium
Kann ganz einfach mit einer Prise Salz zugeführt werden.
Eisen
Viele Barf-Shop’s bieten Blutpulver oder Blutgranulat an, diese Zusätze liefern das nötige Eisen.
Selen
Hier können Kokosflocken und Paranüsse eingesetzt werden.
Kein Weltuntergang
Schön wäre es selbstverständlich, wenn dein Hund die Innereien fressen würde. Schliesslich bist du ja nicht grundlos bei der Rohfütterung gelandet. Du möchtest deinen Hund gesund und natürlich ernähren. Aber manchmal gehts einfach nicht so, wie wir uns das wünschen, weil dein Hund die Innereien auch nach dem X-ten Versuch nicht fressen will.
Aber die gute Nachricht für dich ist – die Welt wird sich trotzdem weiterdrehen 🤩.
Noch einmal, weil es so wichtig ist: supplementiere die nötigen Nährstoffe wie oben beschrieben, wenn die Innereien nicht gefressen werden – ansonsten spielst du mit der Gesundheit deines Fellkindes!